Herren 1 out of System

In Wetzikon und Jona kassieren unsere Zweitliga-Herren zwei enttäuschende Niederlagen. Es riecht nach Barrage.

Spada hat eine schlechte Woche erwischt und sich um bitter nötige Punkte gebracht. Was in beiden Spielen auffiel: Zu viele Bälle, die als Standardsituation ausgespielt und verwertet werden könnten, wurden zu Out-of-system-Situationen, in denen das Team hektisch agierte und Fehler oder Vorlagen für den Gegner produzierte.

Oft begannen die Probleme in der Annahme. Aber auch mit Netzfehlern und Nachlässigkeiten im Block-/Verteidigungsdispositiv machte sich Spada das Leben schwer.

In Wetzikon war die Aufgabe gegen den Drittplatzierten nicht einfach. Mit einer Leistung wie gegen Uster oder Voléro wären Punkte in Reichweite gelegen. Stattdessen zeigten sich die Stadtzürcher am Donnerstag schon früh sichtlich frustriert über ihre Eigenfehler, was die Stimmung bei Wetzikon befeuerte: Ihre Aussenangreifer hackten vom Spada-Block unbeeindruckt mal gerade, mal diagonal ins Feld.

Im zweiten Satz konnte Spada am Service und Block mehr Wirkung erzielen und war mit einem Satzball kurz davor auszugleichen. Aber Wetzikon hatte die stärkeren Nerven und liess sich den Satz nicht abnehmen. Auch im dritten Satz zogen sie ihr Spiel durch und setzten der Punktehoffnung der Gäste ein Ende.

Wetzikon - Spada H1 — 3:0 (25:17, 27:25, 25:17)

Dass sich die jungen Spieler aus dem Regionalen Trainingszentrum seit Saisonbeginn entwickelt hatten und nicht mehr so einfach zu schlagen wären, damit hatten unsere Herren gerechnet. Leider machten sie am Samstag in Jona weiter, wo sie in Wetzikon aufgehört hatten.

Die Juniorenauswahl, die beim TSV Jona Gastrecht geniesst, verteidigte stark. Flink und agil, aber auch mit System entschärften sie die Angriffe von Spada, die oft erst im dritten oder vierten Anlauf den Ball auf den Boden brachten.

Jonas Spielaufbau war dagegen nicht spektakulär. Meistens flogen die Pässe im hohem Bogen auf die Aussenpositionen, wo vor allem zwei der jungen Angreifer wuchtig in die Diagonale dreschten. Zu selten konnte Spada den Block richtig setzen, zu selten standen die Verteidiger am richtigen Ort.

Die Jungs durften über einen verdienten 3:1-Erfolg jubeln. Dennoch hat sich Spada ein Stück weit selbst geschlagen. Kurios auch: Beide Teams haben in den vier Sätzen insgesamt gleichviel Punkte gemacht.

SVRZ Talents /TSV Jona - Spada H1 — 3:1 (26:24, 25:22, 16:25, 25:22)

Noch stehen zwei Matches für Spada (7.) auf dem Kalender: Daheim gegen Züri Unterland (4.) und auswärts gegen Tabellennachbar Limmattal (6.). Rechnerisch ist der direkte Abstieg noch möglich, wenn auch unwahrscheinlich. Weil sie diese Woche keine Punkte holten, können unsere Herren wohl auch den direkten Ligaerhalt abschreiben: Stattdessen werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Barrage um den Verbleib in der 2. Liga kämpfen müssen.